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Zeit nach Corona

Von Roger Gestach

Als ich diese Zeilen schrieb, las man in den Zeitungen, dass die Wirtschaft Lockerungen fordert und der Bundesrat Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zertifikatspflicht macht. Denn der Corona-Kurs des Bundesrats stösst in der Wirtschaft und im bürgerlichen Lager zunehmend auf Widerstand. Seit sich gezeigt hat, dass die Omikron-Variante zwar hochansteckend ist, aber bei weitem nicht zu den befürchteten Überlastungen der Spitäler und Intensivstationen führt, wird es Zeit, die Corona-Massnahmen schrittweise zu beenden und einen Ausstieg zu finden. So wie dies zahlreiche Länder nun ebenfalls tun oder bereits getan haben.

Aber wie geht es nun weiter? Wie wird sie sein, die Zeit nach Corona? Ganz klar, unsere Branche hat gelitten und einige Fitnesscenter mussten leider schliessen. Digitalisierung ist das Zauberwort! Es benötigt eine Hybridisierung der Angebote und zudem flexible Abomodelle. Denn 2022 sind Jahresmitgliedschaften mit automatischer Verlängerung definitiv out!

Der SFGV hat vor kurzem mit seinem Fitworx-Konzept einen grossen Schritt gemacht, damit sich die Einzelstudios und ihre Kunden untereinander besser vernetzen und ihr Angebot attraktiver gestalten können.

Für die Einzelstudios und Kleinketten ist es umso wichtiger, sich zu spezialisieren, zum Beispiel auf eine ältere und anspruchsvollere Zielgruppe und das Thema Gesundheit. Lieber das Angebot klein und überschaubar halten und sich damit klar und verständlich zu positionieren. Fokus auf die Zielgruppe, denn die Kettenbetriebe werden noch grös-ser.

Nebst der Digitalisierung ist es aber immens wichtig, der Bevölkerung die Wichtigkeit des Krafttrainings aufzuzeigen. Also quasi «Back to the Roots» Denn es führt kein Weg am Krafttraining vorbei! Doch dies müssen unsere potenziellen Kunden auch verstehen. Und die Politik sowieso! Die Ausrichtung zum Gesundheitscenter ist schon fast ein Muss, um die «Systemrelevanz» bei der nächsten Krise zu beanspruchen.

Dass die Menschen wieder Lust aufs Training im Fitnesscenter haben, zeigt z. B. der Absturz der Peloton-Aktie um knapp 25 Prozent. Die in der Pandemie so erfolgreiche Firma will angeblich sogar ihre Produktion pausieren. Und was bedeutet dies nun für Sie? Wie können Sie Ihre Kunden ins Center zurückholen? Sicherlich mit einem guten Angebot, keinen Knebelverträgen und mit Sicherheit. Zum Beispiel mit CO2-Messungen und einem Lüftungssystem, damit sich Ihre Kunden sicher bei Ihnen fühlen. Wie wäre es mit einer Pandemie-Garantie? Aber zumindest müssen die Angebote kundenfreundlicher werden, z. B. bei einer Schliessung. Ihre Aufgabe ist es, Ihren Kunden die Wichtigkeit des Krafttrainings aufzuzeigen.

Überdenken Sie Ihr Marketing, öffnen Sie sich neuen Trends (aber bitte nicht jedem hinterherjagen). Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter, ob Sie einen besseren Deal aushandeln können. Bieten Sie Ihre Kurse auch Hybrid an, verlängern Sie Ihre Öffnungszeiten oder stellen Sie eventuell gleich auf 24 Stunden um. Denn Training ohne Training gibt es nicht. Auch die Trainingspille wurde bisher noch nicht erfunden. Somit führt am Training im Fitnesscenter auf kurz oder lang kein Weg vorbei!

Wegen Corona leiden laut Statistiken mehr Menschen als zuvor an Übergewicht und der Tabakkonsum hat zugenommen. Die Leute wollen nach der Pandemie ihr Immunsystem stärken. Also empfangen wir sie mit offenen Armen und machen unsere Hausaufgaben, damit wir für die nächste Pandemie oder sonstige Krise gewappnet sind.