Vom Fitness- zum Gesundheitscenter

An der diesjährigen Mitgliederversammlung des SFGV am BranchenTag in Bern, zeigte der Verband wiederum die Wichtigkeit der Positionierung auf. Seine Empfehlung lautete: Sich klar auf die Gesundheit zu fokussieren. Also weg vom Fitnesscenter, hin zum Gesundheitscenter.

Ein gutes Beispiel dafür, wie dies in der Praxis realisiert werden kann, zeigt Ivonne Schleiss auf, die mit Ihrem BEAT PREMIUM TRAINING in Alpnach diesen Wandel erfolgreich umgesetzt hat. Nachfolgend erzählt Sie uns hautnah ihre Geschichte:

1997–2004 führte ich das Impuls Fit- und Wellness Center in Altdorf, welches mein damaliger Chef Marco Lauener (Uhrmacher und Bijoutier) aus einem Konkurs gekauft hatte. Er suchte Rat bei seinem ehemaligen Trainer in Winterthur, Beat Friedli. Niemand hätte damals gedacht, was für eine grosse Geschichte für mich durch Beat noch geschrieben wird. Mit 427 Quadratmeter Wellnessbereich inklusive grossem Massagesprudelbad gegenüber 160 Quadratmeter Trainingsfläche auf zwei Etagen war es unmöglich, kostendeckend zu arbeiten. Also mieteten wir in einem Nebengebäude 250 Quadratmeter dazu. Die Mitglieder nahmen es auf sich, das Gebäude zu wechseln, weil sie sich bei uns gut betreut und wohl fühlten. Dank dem milon Trainingskonzept konnten wir endlich die Frequenz und Anzahl der Mitglieder erhöhen. Unsere Umsatzzahlen sind dementsprechend ebenfalls stark gestiegen.

2004 wollte mein Chef das Fitnesscenter abstossen. Es war nicht seine Branche und definitiv nicht rentabel genug. Nach einer Krisensitzung mit Beat, der uns bis dahin immer unterstützt und beraten hatte, gründete ich mit einem Mitarbeiter die Impuls Fit- und Wellness Center GmbH. Mit viel Herzblut und dem Wissen, dass ich immer Rückendeckung von Beat habe, konnten wir uns auf 1200 Mitglieder hocharbeiten. Nur noch der Sommer war kritisch, sonst konnten wir trotz immens grossen Betriebskosten gut leben.

Als dann 12 Jahre später ein Fitness-center mit 1500 Quadratmeter in Altdorf geplant war, hatte ich zuerst leichte Panik. Denn aufgrund der hohen Betriebskosten war an eine Preissenkung der Abos nicht zu denken und Mitglieder zu verlieren, hätten wir langfristig wahrscheinlich nicht verkraftet. Schlussendlich fanden wir eine gute Lösung das Center zu verkaufen. Ich bin Roger Gestach, Thomas Akermann und Beat Friedli sehr dankbar, dass wir gemeinsam diese Lösung gefunden haben, die für alle Beteiligten schlussendlich ein Gewinn war. Die Mitglieder bekamen einen Mehrwert, das Team weiterhin einen Job und mein Geschäftspartner wurde Clubmanager.

Für mich stellte sich die Frage, ob ich mit 59 Jahren nochmal durchstarten oder bis zur Pensionierung als Trainerin arbeiten soll. Ich habe mich entschieden, nochmal etwas aufzubauen und mir den Traum von einem Gesundheitscenter zu erfüllen. Seit ich 1997 im TC Muri eine Woche in der für mich total neuen Branche arbeiten durfte, bewundere ich Heidi Harms, die auch jetzt noch alterslos, unermüdlich und voll motiviert auf der Trainingsfläche von dr. rickli PREMIUM TRAINING steht. Was gibt es Schöneres, als Gesundheit und Lebensqualität zu verkaufen?

Während fünf Jahren hatte ich schon mit dem Gewerberaum unter meiner Wohnung geliebäugelt und mir mein milon-Studio vorgestellt… So entschloss ich, die Chance zu packen und nochmals durchzustarten! Mein Vorbild war das FR!TZ in Illnau. Premium Training mit Premium Leistungen, beste Betreuung und familiäres Ambiente, kein sehen und gesehen werden. Alle sollen sich wohlfühlen. So konnte ich mit Unterstützung von Beat Friedli, Lars Harms und dem Team von milon Ende Januar 2018 das BEAT PREMIUM TRAINING in Alpnach eröffnen.

Unser Team setzt sich aus qualifizierten Trainern und Trainerinnen mit hoher Sozialkompetenz zusammen. Die Mitglieder des BEAT zu ihren Zielen zu begleiten ist unsere grösste Freude und Motivation. Dieses Jahr stellen wir uns der Herausforderung, eine Lehrtochter auszubilden. Wir sind dem SFGV sehr dankbar, dass er uns dabei ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit milon haben wir ein Trainingskonzept, das einfach, sicher und effizient ist. Durch die Digitalisierung haben wir viel Zeit für unsere Mitglieder. Erfolge können dokumentiert werden. Mit dem milon Zirkeltraining, dem five Rücken- und Gelenkkonzept, InBody Körperanalyse und neu auch Sensopro, haben wir die perfekten Tools für ein Gesundheitsstudio. Die Partnerschaft mit Dr. Stutz und Gesundheit Sprechstunde festigt unsere Positionierung zusätzlich.

Auch mit dem SFGV haben wir ein Organ, das sich für uns und die Gesundheit einsetzt. Im Bundeshaus, bei den Ämtern, Krankenkassen usw. kämpft der SFGV seit Jahren erfolgreich für unser Image als seriöse Gesundheits- und Fitnesscenter. Mit der Neupositionierung sprechen wir Menschen an, die noch nie in einem Fitnesscenter waren. Nicht die Muskulösen und Schönen, sondern Menschen wie du und ich. Jedenfalls so wie ich.

Dank der Positionierung als Gesundheitscenter haben wir noch unendlich grosses Potential und die Tendenz der Mitgliederzahlen wird bald wieder steigen. Die meisten Mitglieder sind zwischen 45 und 69 Jahre alt. Unser ältestes Mitglied ist über 90, hat mit 89 Jahren das erste Mal in einem Studio trainiert. Sie kommt zweimal die Woche und wird natürlich immer von uns begleitet. Die persönliche Betreuung von Mitgliedern, die nicht alleine zurechtkommen, gibt uns ein unbezahlbares Image. Die Leute reden darüber. So können wir uns über die Jahre positiv im Gesundheitsmarkt positionieren.

Und dann kam Corona… Niemand hätte es für möglich gehalten, dass die ganze Welt einmal still stehen würde. Es hat uns alle hart getroffen und zum Glück wusste ich im Voraus nicht, dass es möglich ist, unverschuldet und ohne finanzielle Unterstützung den Betrieb schliessen zu müssen. 2020 sollte unser Jahr werden! Wir hätten das Ziel von 750 Mitgliedern locker erreichen können und hätten bereits nach so kurzer Zeit positive Zahlen schreiben können. Aber jetzt ist es so, und wir schauen positiv nach vorn!