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6. Februar 2019
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6. Februar 2019

Let’s Go Fitness expandiert auch in die Deutschschweiz!

Let’s Go Fitness mit Sitz in Lausanne ist der grösste Betreiber von Fitness-centern in der französischsprachigen Schweiz. Mit seiner Positionierung in der oberen Mitte bedient Let’s Go Fitness das Segment anspruchsvoller und gesundheitsorientierter Mitglieder durch eine moderne Ausstattung der Center, professionelle Trainingsbetreuung sowie ein umfangreiches Kurs- und Wellnessangebot.

Aktuell hat Let’s Go über 50 000 Mitglieder. Alleine seit 2014 ist die Anzahl Studios von 28 auf 52 gewachsen. Dazu haben sowohl organische als auch anorganische Wachstumsinitiativen beigetragen. Die AFINUM Beteiligungsgesellschaft hat Ende Oktober letzten Jahres die Beteiligung an der Let’s Go Fitness Gruppe an Naxicap Partners, eine Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers, und das Management veräussert. Roger Gestach sprach mit François Victor dem CEO von Let’s Go Fitness.

RG: Lieber François, Let’s Go Fitness ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Es gibt viele Gerüchte über Euch. Ich freue mich deshalb sehr, dass Du der FITNESS TRIBUNE Rede und Antwort stehst. Was ist die Philosophie von Let’s Go Fitness?

FV: Die Philosophie der LGF-Clubs basiert auf zwei wichtigen Konzepten, die Nähe und der Service. Die Nähe im Sinne von geografischer Nähe, aber auch von Aufmerksamkeit gegenüber unseren Mitgliedern. Da unsere Clubs nahe gelegen sind, profitieren pro-blem-los unsere Mitglieder von deren Dynamik und den Spezialitäten jedes einzelnen Clubs. Die Anliegen und Erwartungen unserer Mitglieder sind uns sehr wichtig und werden bestmöglichst berücksichtig, dank unseren Teams. Der Service ist ebenfalls eines unserer Hauptanliegen. Wir setzen alles daran, eine hohe Qualität der Ausrüstung sowie die Beratung bei den Trainingsprogrammen zu garantieren.

RG: Eure Positionierung ist in der oberen Mitte. Wie sieht der typische Let’s Go-Kunde aus und welches Angebot bietet Ihr Euren Kunden?

FV: Das stimmt, wir befinden uns in der Middle Market-Schicht. Unsere Mitglieder profitieren vom Zutritt zu allen Dienstleistungen und Strukturen der Gruppe LGF. Wir entsprechen den Qualicert-Normen und unser Trumpf ist, dass unsere Mitglieder ihre Abos (12 oder 24 Monate) sieben bis 90 Tage pro Jahr (drei Monate) ohne Begründung hinterlegen können. Diese Freiheit und Flexibilität ist ein wichtiger Service, den wir unseren Mitgliedern bieten wollen. Die Weiterführung/Steigerung der Trainingsprogramme ist im Preis inbegriffen und unsere Mitglieder können unsere Instruktoren jederzeit um Hilfe fragen, um ein neues Programm zu starten. Dies, ohne zusätzliche Kosten. Die Gruppenkurse sind ebenfalls in allen Clubs zugänglich (ausser Immersive). Je nach ihren Zielen, da sich die Mitglieder nicht per Zufall eintragen, garantieren wir alle acht Wochen eine Beratung mit neuen Programmen, Ernährungstipps und Coaching. Unsere Kunden und Kundinnen sind sehr unterschiedlich und ihre Ziele können sein, wieder in Form zu kommen oder sogar, sich auf ein anspruchsvolles Wettkampftraining vorzubereiten.

RG: Was unterscheidet Euch von den anderen Anbietern in der französischen Schweiz?

FV: Wir bieten eine breite Palette an verschiedenen angesagten Produkten der Fitnessbranche. Die Fitnesswelt hat sich in den letzten 15 Jahren erheblich weiterentwickelt. Wir haben die Zeit des Konzepts der Gruppenkurse sowie die veralteten Kardio-geräte erlebt. Jetzt haben wir virtuelle Parcours und neue Disziplinen, wie zum Beispiel das Cross Training. Weil wir so gut vernetzt sind, können wir unseren Kunden alle diese Diszi-plinen zur Verfügung stellen.

RG: Activ Fitness (gehört zur Migros) ist in der Westschweiz ebenfalls sehr stark am Wachsen und hat mittlerweile über 30 Standorte dort. Ist Activ Fitness Euer härtester Mitbewerber?

FV: Die Konkurrenz hat eine positive Auswirkung und ermöglicht uns, aufmerksam zu bleiben und unser Bestes zu geben. Ich finde, es gibt keine „härtere“ Konkurrenz. Man muss aufmerksam bleiben, wachsam und unserer Vorgehensweise treu bleiben sowie unsere Professionalität beibehalten.

RG: 2014 ist AFINUM als Finanz-Investorengruppe bei Euch eingestiegen. Jetzt hat AFINUM die Beteiligung bereits wieder verkauft. Weshalb?

FV: Die Antwort ist eigentlich sehr simpel. Sie hatten ihre Ziele im Bezug auf die Akquirierung im Jahr 2014 erreicht. Deshalb war es normal, dass sie ihre Titel wiederverkauft haben.

RG: Eure neue Beteiligungsgesellschaft heisst Naxicap Partners. Was gibt es über diesen Partner zu berichten?

FV: Naxicap Partners ist der Referenzakteur eines Investments aus Frankreich. Angegliedert an die Natixis Investment Managers, verfügen sie über ein Kapital von 3.2 Milliarden Euro. Als Investitionsbeteiligter und Verantwortlicher baut Naxicap Partners für ein erfolgreiches Projekt auf solide und konstruktive Partner. Die Firma zählt ca. 35 Angestellte im Investment-Bereich, verteilt auf fünf Büros in Paris, Lyon, Toulouse, Nantes und Frankfurt.

RG: Jean-Pierre Sacco, der Gründer und langjährige CEO von Let’s Go Fitness, ist weiterhin beteiligt, aber nur noch beratend für die Firma tätig. Gibt es weitere Personen vom Management, die an der Firma beteiligt sind?

FV: Eigentlich besteht das aktuelle Management von LGF aus Säulen, die seit mehreren Jahren in der Firma tätig sind. Dieses Team ist aus der Arbeit von Jean Pierre Sacco der vergangenen Jahre entstanden. Wir haben eine tiefgründige Firmenkultur mit der Möglichkeit, intern Fortschritte zu machen. Es gibt ein Managementteam bestehend aus Regionsmanagern, Managern, dem Abteilungsmarketing und der Entwicklung der Deutschschweiz und allen unumgänglichen Abteilungen für ein gutes Gelingen einer Gruppe wie unsere.

RG: Let’s Go Fitness kommt nun auch in die Deutschschweiz. Ihr habt Jochen Müller, Gründer von Flower Power und ehemaliger Top-Manager der Migros, für die Expansion in der Deutschschweiz eingestellt. Aus welchem Grund expandiert Ihr jetzt in die Deutschschweiz. Habt Ihr in der Westschweiz alle wichtigen Standorte abgedeckt?

FV: Wir haben effektiv das Glück, Jochen Müller bei uns willkommen zu heissen, der uns gezeigt hat, dass er unsere Unternehmenswerte teilt. Und um Deine Frage zu beantworten, der Grund ist die grosse Nachfrage. Wir hatten viele Kunden, die uns gefragt haben „wann kommt Ihr in die Deutschschweiz?“ Unsere Entwicklung in der Romandie ist aber keinesfalls abgeschlossen. Wir haben neun neue Projekte geplant, vier davon für das Jahr 2019.

RG: Gerade im mittleren und oberen Preissegment gibt es in der Deutschschweiz bereits sehr viele erfolgreiche Fitnessketten (Fitnesspark, Activ Fitness, Update Fitness, ONE Training Center, Flower Power, Fitness Plus…). Ist hier überhaupt noch ein Markt für Let’s Go Fitness vorhanden oder seid Ihr nicht zu spät?

FV: Dafür gibt es ein Sprichwort: „Es ist nie zu spät, etwas gut zu machen“. Wir sind uns bewusst, dass es in der Deutschschweiz bereits mehrere Fitnessketten gibt. Deshalb analysieren wir unsere Niederlassung seit einigen Monaten. Wir haben zahlreiche Besuche gemacht, wir haben die Prägnanz der Fitnessbranche studiert und wir haben uns vor allem auf die Stimmen der Konsumenten fokussiert. Es gibt noch zahlreiche Erwartungen und Bedürfnisse. Wie Du weisst, entwickelt sich alles in der Fitnessbranche und es gibt Möglichkeiten, das Service-Level zu erhöhen. Wir haben Karten, die wir im richtigen Zeitpunkt ausspielen werden.

RG: Wie wollt ihr Euch gegenüber den bestehenden und bereits etablierten Anbietern abgrenzen? Was macht das Let’s Go-Konzept einzigartig, damit Ihr auch in der Deutschschweiz Erfolg haben werdet?

FV: Unsere Strategie kann ich, wie Du Dir sicher vorstellen kannst, hier nicht verraten. Was ich Dir sagen kann, ist, dass wir alles daran setzen, Clubs zu errichten, in denen unsere Deutschschweizer Mitglieder eine positive Fitnesserfahrung machen werden.

RG: Werdet Ihr das Konzept von Let’s Go Fitness aus der Westschweiz 1:1 kopieren für die Deutschschweiz oder wird es abgeändert?

FV: Es gibt natürlich Bestandteile im ADN LGF, die gut funktionieren und unsere Mitglieder zufriedenstellen. Wir sind nicht per Zufall die Leader. Wir haben eine offene Art und wir können zuhören. Wir sind uns dessen bewusst, dass es eine andere „Konsumwelt“ gibt und wir werden uns zu Gunsten unserer Mitgliedern anpassen. Wir werden allen Personen, Besitzern, Managern, Instruktoren vertrauen, die uns folgen möchten, um das Begutachten der Deutschschweiz wertzuschätzen.

RG:Was sind Eure Wachstumsziele für die Deutschschweiz? Wie viele Fitnesscenter wollt Ihr hier eröffnen und werden es Neubauten sein oder Übernahmen von bestehenden Centern?

FV: Wir werden mit LGF in zwei Bestandteilen vorgehen, Akquirierung und Neueröffnungen. Ich darf verraten, dass wir bereits von zahlreichen Besitzern kontaktiert wurden. Zur gleichen Zeit planen wir vier neue Clubs. Die Pläne wurden bereits gemacht und der Bau wird in Kürze beginnen.

RG: Dann können sich also Einzelstudios, die verkaufen möchten bei Euch melden? Falls Ja, wie würde so ein Verkauf abgewickelt?

FV: Danke für die Möglichkeit, dies hier kommunizieren zu dürfen. Interessierte Personen dürfen mich gerne kontaktieren. Am Besten per Email f.victor@letsgo-fit.ch. Alle Formate, Grössen und Konzepte werden mit grosser Aufmerksamkeit geprüft.

RG: Auf was achtet Ihr beim Kauf eines Fitnesscenters? Ist dies der Standort, der Mietvertrag, die Mitgliederzahlen, das Konzept, der Cash-Flow…?

FV: Ich denke der Standort ist essenziell. Es ist wichtig gesehen zu werden und zugänglich zu sein. Das Team macht auch einen grossen Teil aus. Weisst Du, ein gut funktionierender Club braucht ein gutes Management und ein Team, das zusammenhält. Der Faktor Mensch ist fundamental. Wie ich bereits sagte, werden wir alle interessierten Personen empfangen, sich an unserer neuer Expansion und unserem neuen Abenteuer zu beteiligen.

RG: Wo entstehen die ersten Center in der Deutschschweiz? Gibt es bereits unterschriebene Verträge?

FV:Alles ist bereits aufgegleist und in Kürze wirst Du unsere Aushängeschilder sehen. Du verstehst, dass ich hier nicht mehr sagen darf. Jedoch lade ich Dich jetzt schon mit Freude zur Einweihung unseres ersten Centers ein.

RG: Plant Ihr auch Standorte in der italienischen Schweiz?

FV: Wir sind in der gleichen Position, was die italienische Schweiz angeht. Wir sind dran, ein Team aufzubauen um dort mit den besten Konditionen vorzustossen. Falls es interessierte Personen gibt, sind sie herzlich Willkommen.

RG: Aktuell boomen die Discounter. Habt Ihr Euch nie überlegt in den Discountmarkt einzusteigen?

FV: Discount-Clubs unterscheiden sich sehr von uns. Sie haben eine eigene Vorstellung und Philosophie. Wir verstehen und respektieren diese Ausbreitung, aber es entspricht nicht dem Produkt LGF. Wenn wir in diesen Markt eintreten wollten, müssten wir zuerst alles analysieren. Wir könnten nicht von einem Tag zum anderen zum Discounter werden.

RG: Und in den High-End-Bereich? Da gäbe es noch Platz in der Schweiz?

FV:Da ist es anders. Wir wurden bis heute mehrmals von solchen Institutionen kontaktiert. Wir prüfen ihre Angebote, um High-End-Clubs zu öffnen. Wir haben ein genaues Konzept in unseren Unterlagen. Es ist eine Fortsetzung dessen, was wir die letzten Jahre gemacht haben. Nach ein paar Besuchen von Clubs und die Zusammenkunft von zahlreichen Konsumenten denke ich, kann man da noch ein paar schöne Dinge auf die Beine stellen kann.

RG: Wie siehst Du die Entwicklung der Fitnessbranche in zehn Jahren? Gibt es dann mehrheitlich nur noch Ketten?

FV: Es wäre toll, Dir das einfach so sagen zu können. Leider habe ich keine Kristallkugel. Ich denke, die Fitnessketten werden nach wie vor einen grossen Teil ausmachen. Wie Du weisst, ist eine gute Finanzierung für die Betriebskosten und die Kosten der Anschaffung guter Geräte sehr wichtig. Die Karten werden neu verteilt sein, aber es wird keine Verlierer geben. Wir werden alle mit offenen Armen begrüssen, die das Abenteuer LGF mit uns erleben wollen.

RG: François, wie bist Du zu Let’s Go Fitness und überhaupt in die Fitnessbranche gekommen, was ist Dein beruflicher Hintergrund?

FV: Ich bin seit 30 Jahren in diesem Bereich tätig. Nach dem Sportstudium habe ich meine Karriere 1989 als Fitnessinstruktor im Black 2000 in Monthey (Wallis) begonnen. Der Stepper hat noch nicht existiert. Ich bin in diesem Bereich geblieben, habe aber vier Jahre im Ausland Erfahrungen gesammelt und bin danach in die Schweiz zurückgekehrt. Ich war während fast 20 Jahren Ausbilder für FitsPro in der Romandie, für die Fisaf und im Kader der Reebok University. Gleichzeitig war ich Instruktor, Personal Trainer oder in der Direktion von Clubs wie die Clinique La Prairie in Clarens, wo ich die Chance hatte, den Spa bis zum Jahr 2011 zu leiten. Dann im 2011 habe ich zu LGF gewechselt, um dieses grosse Abenteuer mitzuerleben.

RG: Was macht François Victor privat gerne?

FV: Meine Familie hat Priorität. Sie ist mein Ausgleich und erlaubt mir, mich aus dem Arbeitsrhythmus „auszuklinken“. Man müsste meine Nächsten befragen, aber ich denke ich bin eher ein unkomplizierter, zugänglicher Mensch, der die einfachen Freuden des Lebens mag. Ich trainiere natürlich immer noch, jedoch nicht so häufig, wie ich gerne würde. Ich habe die Leidenschaft beibehalten, zu verstehen und alles zu suchen, was dazu führt zu wachsen und unseren Mitgliedern das bestmöglichste Produkt zu bieten.

RG: Ganz herzlichen Dank. Viel Erfolg mit Let’s Go Fitness in der Deutschschweiz.

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