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Intermittierendes Fasten – Wundermittel oder doch nur Ernährungstrend?

In den letzten Jahren hat die Ernährungsstrategie des intermittierenden Fastens bzw. Intervallfastens immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Hierbei wird, wie der Name schon sagt, im ersten Intervall von z. B. mehreren Stunden oder sogar ein bis zwei Tagen gefastet. Während des zweiten Intervalls darf gegessen werden. In der Fitnessbranche häufen sich positive Erfahrungsberichte von Intervallfasten zur Gewichtsreduktion und in der Therapie von übergewichtsbedingten Erkrankungen. Das klingt fast nach einem Wundermittel. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus?

Die verschiedenen Formen des intermittierenden Fastens

Es gibt verschiedene Ausprägungen des Intervallfastens: Bei einer Art des Intervallfastens wird an einem Tag der Woche keine oder bis zu einem Viertel der üblichen Energie aufgenommen. In der Fastenzeit darf Wasser, Tee und Kaffee getrunken werden. An den anderen Tagen wird regulär gegessen, um so das Risiko des Diätabbruchs zu verringern. Der Fastentag soll die über die Woche zugeführte Energie reduzieren und somit beim Abnehmen helfen. Eine weitere und ähnliche Form des Fastens ist die 5:2-Diät. Dabei wird an fünf Tagen der Woche normal gegessen und an zwei Tagen die Energiezufuhr auf maximal ein Viertel beschränkt. An den strengen Fastentagen, an denen keine nennenswerte Energie zugeführt wird, dürfen auch hier Wasser, Tee und Kaffee getrunken werden. Die Form, welche in letzter Zeit am meisten an Popularität gewonnen hat, ist die 16:8-Diät. Bei dieser speziellen Art des Intervallfastens werden keine kompletten Fastentage eingeführt. Lediglich in einem Zeitfenster von 16 Stunden wird gefastet. Die restlichen acht Stunden des Tages wird Nahrung in üblicher Menge aufgenommen. Dieses Prinzip sehen viele als vorteilhaft an, da die Fasten- mit der Schlafphase kombiniert werden kann und somit den Alltag nicht allzu sehr verändert. In den acht Stunden Essenszeit darf man auch hier in moderaten Mengen essen. In den nachfolgenden 16 Stunden Fastenzeit sollten nur Wasser, Tee und Kaffee aufgenommen werden. Neben den bereits erwähnten bekannten gibt es auch eine Menge Sonderformen des intermittierenden Fastens. Hierbei handelt es sich um die oben beschriebenen Fastenarten kombiniert mit spezifischen Ernährungsformen. Ein Beispiel dafür wäre, in der Essenzeit noch zusätzlich auf eine Low-Carb-Ernährung zu achten. Somit wird versucht, die Vorteile beider Ernährungsstrategien zu kombinieren, um noch bessere Erfolge zu verzeichnen.

Fazit

Beim intermittierenden Fasten stehen sich Vorteile und Nachteile gegenüber. Jedoch muss diese Ernährungsstrategie, so wie jede andere Ernährungsform auch, individuell an den Fastenden angepasst werden. Für manche Personengruppen, z. B. im Schichtdienst tätige Arbeitnehmer, eignet sich das Intervallfasten weniger als für andere. In Kombination mit einer Ernährungsform wie z. B. Low Carb lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Jedoch beruhen diese positiven Aussagen lediglich auf Erfahrungsberichten und noch nicht auf aussagekräftigen Studien. Somit ist das intermittierende Fasten eine weitere Möglichkeit im «Dschungel der Ernährungsstrategien», wo man auf aussagekräftige Studienergebnisse noch warten muss.

Literaturliste

Kaeberlein, T.L., Smith, E.D., Tsuchiya, M., Welton, K.L., Thomas, J.H., Fields, S., Kennedy, B.K., et al. (2006). Lifespan extension in Caenorhabditis elegans by complete removal of food. Aging Cell, 5(6), 487–494.

Longo, V.D., Mattson, M.P. (2014). Fasting: Molecular Mechanisms and Clinical Applications. Cell metabolism, 19(2), 181–192.

Richter, M. (2017). Fasten im Ramadan. Ernährungsumschau 5 (2017) S.17-22.

Trepanowski, J.F., Kroeger, C.M., Barnosky, A., Klempel, M.C., Bhutani, S., Hoddy, K.K., Gabel, K., et al. (2017). Effect of Alternate-Day Fasting on Weight Loss, Weight Maintenance, and Cardioprotection Among Metabolically Healthy Obese Adults: A Randomized Clinical Trial. JAMA Intern Med, 177(7), 930-938.

Niklas Schwarz

Niklas Schwarz absolvierte sein Studium Ernährungsberatung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und ist als Dozent, Autor und Tutor für die DHfPG sowie BSA-Akademie im Fachbereich Ernährung tätig. Durch seine mehrjährige Tätigkeit als Fitnesstrainer sowie Ernährungscoach bringt er viel Praxiserfahrung in der Betreuung von Sportlern sowie übergewichtigen Personen mit.

www.dhfpg-bsa.de