Pferde werden besser als Menschen behandelt und auch ins Puff darf man noch!
3. Februar 2021
Die Geheimnisse hinter Stan Wawrinkas Rückhand
3. Februar 2021

Hanspeter Rubner und Christian Billinger: Zwei Musketiere der Branche haben Grosses vor mit gym80

Christian Billinger und Hanspeter Rubner, gym80 Schweiz

Christian Billinger und Hanspeter Rubner, gym80 Schweiz

Vom ersten Tag vor über 40 Jahren an war und ist gym80 die Kultmarke für Anhänger des Krafttrainings. Die Marke ist berühmt für die robuste Haltbarkeit und den biomechanisch optimierten Bewegungsablauf ihrer Produkte, die dem Benutzer ein hocheffizientes und dennoch angenehmes Training ermöglichen.

Anfang des letzten Jahres wurde die gym80 Schweiz AG gegründet und verfolgt das Ziel, die Fitnessbranche in der Schweiz noch etwas interessanter zu gestalten. Als Ansprechpartner für die Schweizer Fitnesscenter konnten Hanspeter Rubner und Christian Billinger gewonnen werden. Beide sind seit weit über 30 Jahren erfolgreich in der Fitnessbranche tätig.

Roger Gestach sprach mit Hanspeter Rubner und Christian Billinger über Ihre nächsten Schritte.

RG: Lieber Hanspeter du hast bis jetzt eine langjährige spannende Karriere in der Fitnessbranche hinter dir, aber auch nebst der Fitnessbranche hast du einiges unternommen und viel erreicht. Erzähle uns doch ein wenig darüber.

«Kraft trifft Kunst» in der Fame Gallery Zürich

HR: Ich bin seit über 30 Jahren Profi im Bereich Fitness, Bodybuilding und Kampfsport und habe schon dem ein oder anderen Prominenten als Personaltrainer zur Seite gestanden, sowie als Fitnessexperte für namhafte Sportmarken gearbeitet. Ebenfalls habe ich selber als Athlet an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. Mein Mentor war der französische Bodybuilder und Schauspieler Serge Nubret. Auch als Veranstalter habe ich seit den 90er Jahren diverse Fitness-, Box- und Bodybuilding Veranstaltungen organisiert und promotet sowie zahlreiche Fitnesscenter und Fitness-Shops eingerichtet.

Weiter war ich als Filmproduzent tätig. «Zeus on Tour» wurde mit aufwändiger Produktion unter mir als Produzent und dem Film-Team von Limelight Pictures verfilmt. Zeus ist eine wahre, verrückte und emotionale Geschichte, die man gesehen haben muss. Ein weiter Abschnitt in meinem Leben: Zwei Jahre Motorradtestfahrer und fachkundiger Moderator für das Sendeformat «Automobilrevue TV». Ich testete in 40 Fernsehsendungen die exklusivsten Motorräder und fuhr auf den berühmtesten Rennstrecken.

Das Fitnesshandbuch und der Film «In Form» mit mir wurden 1996 mit dem Verlag ProMedia in der Schweiz geschrieben und verfilmt. Das Buch und der Film wurden im Blick und der Fitnesszeitschrift «Body in Shape» promoted. Zu der Zeit waren wir der Vorreiter der Schweizer Fitnessbranche mit dem ersten Fitnesshandbuch.

Des Weiteren war ich als nationaler und internationaler Bodybuilder von 1984 bis 2003 tätig. In diesen Jahren gewann ich nach den Schweizermeistertiteln ein duzend Internationaler Wettkämpfe, sowie mehrere Top Fünf Platzierungen der Europa- und Weltmeisterschaften. Beste Platzierungen waren der dritte Platz an den Europameisterschaften, sowie der dritte Platz an der Weltmeisterschaft. In diesen 19 Jahren war ich bei namhaften internationalen Bodybuilding- und Fitnessfirmen unter Vertrag.

Seit 1991 bin ich im Eventbusiness tätig. Anfang der 90er Jahre veranstaltete ich mehrere Bodybuilding- und Fitnessveranstaltungen, nationale und internationale. 1996 erkämpfte ich mit meinem Partner in den USA die Rechte für die Swiss Classics. Für uns war die Arnold Schwarzenegger Classic Ohio vorbildlich und so holten wir alle deren Stars in die Schweiz.

Im Jahr 2000 dann die Swiss Amateur Classics: Ich erfüllte mir einen ewigen Wunsch zu meinem Geburtstag; Veranstaltung Swiss Classics im Kongresshaus am Zürichsee. 2002 wurde ich Veranstalter der International Fight Campions Zürich, wo wir die echte K1 Veranstaltung (Fights über 91kg) mit den Top Stars der Schweiz durchführten. Mit dem Medienpartner Blick suchten wir den Nachfolger des verstorbenen K1 Superstars Andy Hug. 2008 stieg ich dann mit Partnern ins Boxen ein. Es folgte Best of Leone, eine Top Veranstaltung, unter anderem mit Promiboxkämpfen. 2009 begann der harte Weg mit Käfigkämpfen. Mit Matchmaker Wolfgang Gier aus Hamburg veranstaltete ich den Käfig Kiel, hoch im Norden Deutschlands. Ich war dort der Vorreiter mit Käfigkämpfen (MMA). Insgesamt veranstaltete ich seit 1991 über 20 Veranstaltungen, natürlich immer mit Profi-Partnern.

RG: Christian, auch Du verfügst über eine langjährige Geschichte in der Fitnessbranche. Erzähle uns doch auch ein paar Details zu den Meilensteinen in Deiner Karriere.

CB: Bodybuilding ist mein Sport. Ich hatte meinen ersten Kontakt zum Bodybuilding als 11-jähriger im Jahr 1972. Mit 16 hatte ich dann meinen ersten Wettkampf. Meine Lehre zum Metallbauschlosser hat meine Karriere ideal unterstützt, da ich bereits im ersten Lehrjahr meine ersten eigenen Geräte konstruiert und gebaut habe. Während meiner gesamten Lehrzeit habe ich zahlreiche Kraftgeräte gebaut und so mein eigenes Gym mit eigenen Geräten errichtet. Das bauen eigener Geräte, meist Spezialanfertigungen, ist bis heute immer noch meine grosse Leidenschaft.

Mein grosses Vorbild war immer Arnold Schwarzenegger. Da natürlich die USA das Mekka für Bodybuilding ist, war ich sehr oft in Amerika und habe dort meine Bodybuilding-Karriere weiterverfolgt. Insgesamt hatte ich zahlreiche Wettkämpfe als Bodybuilder im Schwergewicht, der erste mit 16 Jahren und der letzte mit 53 Jahren. Ich war mehrfacher Schweizermeister, zweimal Vize-Europameister und habe den dritten Platz bei den Mister Universum Ü40 geholt.

In meinen jungen Jahren habe ich sehr viel Sport gemacht. Es gab sogar Zeiten, da habe ich fünf Sportarten gleichzeitig ausgeübt. Es waren dies: Schwingen, Basketball, Eishockey, Leichtathletik und Bodybuilding. 

Nebst dem ich immer selber eigene Fitnesscenter gehabt habe, war ich zudem 13 Jahre für die Nahrungsergänzungsprodukte von ALL STARS im Aussendienst unterwegs und ich kenne deshalb die Fitnessszene in der Schweiz sehr gut.

Fame Gallery Zürich

RG: Anfangs 2020 wurde die gym80 Schweiz AG gegründet und vertreibt die Geräte nun in der Schweiz. Was war der Grund hierfür?

HR: 2019 hatte Simal Yilmaz der Chef und Inhaber von gym80 einen guten Geschäftspartner und Mitinhaber von gym80 International, ihm habe ich habe als 19-Jähriger Personaltrainings gegeben. Da ich seit über 35 Jahren im Business bin und Christian ebenfalls als Gerätebauer eine gewisse Berühmtheit erlangt hatte, wurden wir von gym80 International nach Deutschland eingeladen. Da wurde uns dann die Frage gestellt, ob wir gym80 in der Schweiz vertreten wollen. Für uns beide war sofort klar, dass wir dies machen. Die drei Hauptgründe waren: 1. Wir lieben diesen Sport. 2. Wir suchten eine neue Herausforderung. 3. Der Brand «gym80» ist eine Kultmarke im Bereich des Krafttrainings, die wir gerne mit Harley-Davidson bei den Motorrädern vergleichen.

RG: Wie habt ihr euch kennen gelernt?

CB: Hanspeter und ich haben uns in Amerika kennen gelernt und hatten beide an einer EM-Qualifikation teilgenommen. Seither sehen wir uns regelmässig und nun arbeiten wir auch zusammen. Wir verstehen und ergänzen uns ideal und hatten bisher nie Differenzen. Während Hanspeter bei uns das Alphatier ist, bin ich eher der Ruhigere.

HR: Wir sehen uns auch nicht als Verkäufer von Geräten, sondern wir sind Berater, die unseren Kunden Know-how vermitteln und Empfehlungen abgeben.

RG: Die gym80 Kraftgeräte werden in Deutschland produziert. Dies allein ist schon ein wichtiger USP. Was macht die gym80-Geräte sonst noch aus?

HR: Die Gründung von gym80 geht auf das Jahr 1980 zurück. Die Fabrik steht in Gelsenkirchen. Die Produktionstiefe liegt bei 95 Prozent in Deutschland, dies ist einmalig. Speziell ist ebenfalls, dass der Kunde die Geräte sehr individuell anfertigen lassen kann. Wenn der Kunde es wünscht, kann er auch in der Produktion dabei sein, wie seine eigenen Geräte produziert werden. Der Stahl kommt von ThyssenKrupp. Die Rohre sind eine Eigenproduktion. Der Ruhrpott ist bekannt für Stahlfabriken. Bei gym80 fühlt man sich wie in einer grossen Familie. Das Unternehmen hat sehr viele langjährige Mitarbeiter. Viele von ihnen arbeiten schon seit über 25 Jahren bei gym80. Es herrscht eine unglaubliche Identifikation der Mitarbeiter zu der Firma und dem Produkt. Dies spürt man, wenn man dort ist. Die gym80 Geräte sind unverwüstlich und halten ewig.

CB: Schön bei gym80 ist, dass man immer ein Feedback geben kann für Änderungen oder Verbesserungen. Die Feedbacks fliessen dann wieder bei den nächsten Prototypen ein. Das heisst die Geräte entwickeln sich ständig weiter. In den gym80 Geräten steckt noch sehr viel Handarbeit (Menswork) und Präzision.

RG: Was gibt es Neues bei gym80?

HR: Die Innovationslinie wurde ausgebaut. Dies sind Kombigeräte, also zwei Geräte in einem. Es ist aber nicht so, dass nur eine Seite gut ist, sondern beide sind perfekt. Man kann beide Muskelgruppen optimal trainieren. Die Geräte sind nebst den Fitnesscentern auch sehr gut geeignet für Personaltraining-Studios und Hotels. Ebenfalls neu gibt es eine vertikale Beinpresse. Dieses Gerät ist sensationell und bringt jeden Trainierenden beim Beintraining weiter.

Ein weiteres Highlight sind die neuen Ausdauergeräte. Die Linie heisst Endurance80. Sie wurde während drei Jahren getestet, bevor sie nun zum Einsatz kommt.

Im März, so Corona will, wird im GYMONE in Zürich-Altstetten das erste Studio mit gym80 digital eröffnet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Vertikale Beinpresse von gym80

RG: Speziell bei euch ist ja auch, dass man die gym80 Geräte nicht nur kaufen oder leasen kann, sondern man kann sie auch mieten. Was steckt hinter diesem Mietmodell?

HR: In der Fitnesswelt gibt es immer wieder verschiedene Hypes. So werden gewisse Geräte einmal mehr gefragt, andere weniger. Der Fitnesscenter-Betreiber will zudem dem Kunden auch immer wieder etwas Neues bieten. Mit unserem einzigartigen Mietmodell schliesst das Center einen Mietvertrag von sechs Jahren ab. Das Center hat aber die Möglichkeit während der Mietdauer Anpassungen vorzunehmen. So hat das Center immer einen aktuellen Gerätepark. Nach den sechs Jahren besteht die Möglichkeit die Geräte weiter zu mieten, zu kaufen oder zurückzugeben… Man hat eine riesengrosse Flexibilität als Centerbetreiber. Die Geräte sind ja das Werkzeug der Fitnesscenter und mit Werkzeugen soll man arbeiten und Geld verdienen. Unser Mietmodell ist preislich sehr attraktiv.

CB: Der wichtigste Grund für diese neue Idee der Gerätebeschaffung ist aber die Nachhaltigkeit. Stahl kann zu 100 Prozent recycelt und wiederverarbeitet werden. An den gym80 Geräten ist das teuerste der Stahl. Aus diesem Grund ist uns diese die tolle Idee gekommen.

RG: Ihr hattet vom Timing her schon ein bisschen Pech, da ihr gerade im Pandemie-Jahr 2020 gestartet seid. Hat euch Corona das Geschäft verdorben und wie sehen eure Ziele aus?

HR: Wir hatten trotz Corona ein gutes erstes Geschäftsjahr. Dies hat damit zu tun, dass Christian und ich über ein so gutes Netzwerk mit langjährigen Bekanntschaften verfügen. Wir kennen die ganze Branche und die Branche kennt uns. Wenn es im gleichen Tempo so weitergeht wie 2020 sind wir sehr zufrieden. Grosses Potential sehen wir noch bei den Physiotherapien, Hotels und Personal Training Studios. Hier haben wir natürlich von gym80 her ebenfalls ideale Geräte. Diesen Markt konnten wir bisher aber aus Zeitgründen noch nicht bearbeiten.

CB: Unser Hauptziel ist es aber, gym80 auf das Level zu bringen, wo es aus unserer Sicht hingehört: Nämlich zur Nummer 1 im Kraftbereich. Nicht um sonst hat gym80 den Slogan «King of Machines».

RG: Ihr habt euch zur Gründung, wenn auch aufgrund der Corona-Massnahmen etwas verspätet, einen ganz besonderen Event einfallen lassen, der Ende August 2020 unter dem Motto «Kraft trifft Kunst» in der Fame Gallery in Zürich durchgeführt werden konnte. Ich war persönlich anwesend und muss sagen, es war ein richtiger cooler Anlass. Die tollen Kraftgeräte eingebettet in der wunderschönen Galerie mit den schönen Bildern, dies war einmalig. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

HR: Wer uns kennt weiss, dass wir nicht eine normale Eröffnung in Industrieräumlichkeiten machen wollten. Die Marke gym80 hat was Besseres verdient. Die Fame Gallery, gegründet 2015, hat sich bereits international einen Namen gemacht und ist ein sehr innovatives Galeriekonzept mit inte-grierter Eventlocation. Das Fame-Team wählt ganz bewusst einen spannenden Mix aus Fotografie, Malerei, Druckgrafik und Skulpturen aus und baut die Sammlung kontinuierlich aus.

Sie wollen sich von den geradlinigen, nüchternen und elitären Galerien abheben und unterscheiden. Was sie auch schaffen in dem sie einzigartige und limitierte Werke der verschiedenster Künstler aus aller Welt für jedermann frei zugänglich und erschwinglich machen.

Die Fame Gallery erstreckt sich über zwei Etagen auf über 700 Quadratmetern und bietet viel Platz für Kunst und Inspiration. Sowohl Privatkunden als auch der B2B-Bereich werden abgedeckt. Ich war öfters hier Kaffee trinken. Es ist ein toller Ort im Herzen von Zürich im Kreis 1, unweit der Bahnhofstrasse. Interessant ist, dass ich das Team der Fame Gallery richtig überzeugen musste von «Kraft trifft Kunst». Bevor sie mir zusagten, bekam ich zwei Absagen. Schlussendlich hatten wir aber einen tollen Anlass, mit interessanten Besuchern und auch einigen Prominenten, so z. B. Schauspieler Henning Baum, bei uns bekannt aus der Serie «Der letzte Bulle».

RG: Ich habe gehört, dass 2021 «Kraft trifft Kunst» in die zweite Rund geht, was ist geplant?

HR: Sofern Corona mitmacht ist Folgendes geplant: Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. April findet der Anlass für Fachbesucher (Fitnesscenter, Physiotherapeuten, PT Studios, Hotels) statt. Hier ist eine Anmeldung nötig. Es werden auf jeden Fall auch wieder einige Überraschungsgäste da sein, mehr verrate ich noch nicht. Am Freitag, 23. und Samstag, 24. April ist der Anlass dann öffentlich. Auf unserer Webseite gym80

.ch kann man sich anmelden und wir informieren laufend auch auf Facebook und Instagram.

RG: Da freue mich doch schon sehr auf aden Anlass. Hanspeter und Christian vielen Dank fürs Interview und weiterhin viel Erfolg.