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Gesundheitspositive Effekte von Saunieren Sauna – ein verkanntes Zusatzangebot?

Während zusätzliche Dienstleistungen wie Personal Trainings oder Gruppenkurse von den Mitgliedern gern genutzt werden, beanspruchen die meisten das Wellnessangebot mit Saunen und Dampfbädern kaum bis gar nicht. Das Gesundheitspotenzial von Saunen wird dabei häufig verkannt. Welche Wirkung Saunieren auf den gesundheitlichen Zustand von Mitgliedern haben kann und wie es richtig angewendet wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

Besonders in der Winterzeit suchen viele Menschen Thermen und Saunen auf, um bei hohen Temperaturen zu entspannen und einfach mal «die Seele baumeln zu lassen». Doch sobald es draussen wieder wärmer wird, bleibt man diesen Orten eher fern. Bei regelmässiger Anwendung haben Saunen allerdings einen hohen gesundheitlichen Nutzen – unabhängig von der Jahreszeit.

Zusatzangebot Sauna

In vielen Fitness- und Gesundheits-centern können Mitglieder von zahlreichen Zusatzangeboten profitieren: Im Fitnessbereich sind das unter anderem Personal Training, Gruppenkurse, EMS- oder Vibrationstraining und im Wellnessbereich können beispielsweise Dampfbäder, Wassermassageliegen und Saunen genutzt werden. Saunen gibt es in vielen verschiedenen Varianten, z. B. die Biosauna, das römische Dampfbad, die Stein- oder Biersauna, die russische Bahia Sauna oder die Kräutersauna.

Der Weg der Sauna nach Europa

Für viele gilt Finnland als das «Geburtsland» der Sauna, doch wurden die ältesten Funde von saunaähnlichen Ruinen in Asien gemacht. Diese Entdeckungen sind über Tausend Jahre alt. Es waren Erdlöcher, in die heisse Steine gelegt wurden. Diese hat man anschliessend mit heissem Wasser übergossen. Weil die Menschen damals Nomaden waren, viel durch das Land zogen und sich allmählich in der ganzen Welt niederliessen, fand die Sauna so ihren Weg nach Finnland, in das antike Griechenland und in das Römische Reich. Alle Völker nutzten die Sauna und entwickelten sie auf ihre Weise weiter: zur körperlichen Reinigung, für spirituelle Erlebnisse oder einfach als ein Ort der Geselligkeit.

 

Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System

Saunieren gilt bei regelmässiger Anwendung als «Booster» für die Abwehrkräfte des Körpers. Ausserdem können positive Effekte für das Herz-Kreislauf-System und die Haut eintreten. Gerade das Thema Herz-Kreislauf-System beschäftigt viele Forscher und so gibt es in diesem Bereich mehrere Studien: In einer Studie aus dem Jahr 2017 wurden 102 Personen mittleren Alters (51,9 ± 9,2 Jahre) untersucht. Alle Probanden galten als Risikopatienten in Bezug auf ihren Blutdruck. Sie sollten zwei Saunagänge à 15 Minuten absolvieren und jeweils zwei Minuten Pause dazwischen einlegen. Die Sauna hatte eine Temperatur von 73 Grad mit einer Luftfeuchtigkeit von 10 bis 20 Prozent. Die Forscher kontrollierten die Körpertemperatur, Systole und Diastole, den Puls sowie die Pulswellengeschwindigkeit und stellten die in Tabelle 1 dargestellten kurzfristigen Veränderungen fest.

Tab. 1: Studienergebnisse (modifiziert nach Laukkanen et al., 2018)

Wirken Saunagänge lebensverlängernd?

In einer Langzeitstudie von 1984 bis 1989 untersuchten Brunt, Wiedenfeld-Needham, Comrada und Minson 2’315 Teilnehmende im Hinblick auf Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems und auf das Sterblichkeitsrisiko. Hierbei gab es vier Gruppen, die sich in der Anzahl der Saunagänge pro Woche unterschieden (0 x = Experimentalgruppe; 1 x = Versuchsgruppe 1; 2–3 x = Versuchsgruppe 2; 4–7 x = Versuchsgruppe 3). Es zeigte sich, dass das Sterblichkeitsrisiko bei Versuchsgruppe 1 um 23 Prozent, bei Versuchsgruppe 2 um 32 Prozent und bei Versuchsgruppe 3 um 48 Prozent sank (Laukkanen, Khan, Zaccardi & Laukkanen, 2015).

Saunieren unterstützt Bildung eines «Schutzschilds» für die Zellen

Bereits bei niedrigen Temperaturen (39 °C) unterstützt regelmässiges Saunieren die Bildung von sogenannten Hitzeschockproteinen. Diese haben die Eigenschaft, die Zellen vor Denaturierung zu schützen, wenn sie oxidativem oder entzündlichem Stress ausgesetzt werden (Brunt, Wiedenfeld-Needham, Comrada & Minson, 2018).

Richtige Anwendung

Im besten Fall erfolgt Saunieren in drei Schritten: Es wird mit einem Saunagang begonnen. Dieser sollte ungefähr acht bis zwölf Minuten andauern. Danach muss der Körper bei Raumtemperatur abkühlen, mit anschliessender Kaltwasseranwendung (Kältebad oder Dusche). Zum Abschluss erfolgt eine Ruhephase von 15 Minuten. Dieses Schema kann bis zu drei Mal wiederholt werden. Grundsätzlich sollte vor dem Saunieren auf einen adäquaten Wasserhaushalt geachtet werden.

Fazit

Fitness- und Gesundheitscenter bieten mit Saunen wertvolle Zusatzangebote, da sie dem Körper dabei helfen können, fit und gesund zu bleiben. Die Voraussetzung hierfür ist, wie so oft, die richtige Anwendung:

  • Einmal pro Woche für 30 Minuten saunieren (zwei Durchgänge) senkt das Mortalitätsrisiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 23 Prozent. Eine tägliche Nutzung senkt dieses sogar um 48 Prozent.
  • Saunieren hilft dem Körper, seine Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
  • Es fördert den Abbau von Stoffwechselendprodukten.
  • Durch das Saunieren werden Zell-erneuerungsprozesse angeregt und die Haut gereinigt.
  • Die Immunabwehr der Zellen wird gefördert.
  • Der Sauerstoff wird besser in die Zelle transportiert.

Auszug aus der Literaturliste

  • Bogh, M. K. B., Schmedes, A. V., Philipsen, P. A., Thieden, E. & Wulf, H. C. (2012). A small suberythemal ultraviolet B dose every second week is sufficient to maintain summer vitamin D levels. A randomized controlled trial. The British journal of dermatology, 166 (2), 430–433. https://doi.org/10.1111/j.1365-2133.2011.10697.x
  • Laukkanen, T., Khan, H., Zaccardi, F. & Laukkanen, J. A. (2015). Association between sauna bathing and fatal cardiovascular and all-cause mortality events. JAMA internal medicine, 175 (4), 542–548. https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2014.8187

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.

Nils Ballenweg 

Nils Ballenweg, M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement, ist als pädagogischer Mitarbeiter und Dozent u. a. im Fachbereich Gesundheitsförderung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie tätig. Er verfügt zudem über Erfahrung als EMS-Trainer und leitete einen Shop für Nahrungsergänzungsmittel.

www.dhfpg-bsa.de