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Ganzkörper-EMS-Training – die Bedeutung der Impulsgewöhnung

Eine spezifische Trainingsform, deren Bekanntheitsgrad und Anwenderzahl in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, ist die sogenannte «Elektromyostimulation» (EMS). Infolge der Weiterentwicklung der EMS-Technologie besteht heute die Möglichkeit, über Anzüge, in die Elektroden eingearbeitet sind, grosse Muskelareale zu stimulieren. Aufgrund dessen hat sich für diese Form des EMS-Trainings der Begriff «Ganzkörper-EMS» (engl. «whole body EMS» – WB-EMS) etabliert.

Ganzkörper-EMS stellt bei korrekter Anwendung eine sichere und nachweislich effektive Trainingsform dar. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine missbräuchliche Ganzkörper-EMS-Anwendung eine sogenannte Rhabdomyolyse (Zerstörung der quergestreiften Skelettmuskulatur; u. a. ausgelöst durch permanente Überlastung) provozieren und somit schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen verursachen kann. Das Gefährdungspotenzial entsteht durch die grossflächige Anwendung des Ganzkörper-EMS-Trainings in Verbindung mit der Möglichkeit, eine für jede Körperregion supramaximale Reizintensität generieren zu können.

Ein weiterer Faktor, der in diesem Zusammenhang des Öfteren untersucht wurde, ist der Einfluss einer Ganzkörper-EMS-Anwendung auf das Enzym Kreatinkinase (auch Creatinkinase, CK). Die CK zählt als Marker für die muskuläre Beanspruchung und wird oft in Verbindung mit Übertraining oder Muskelverletzungen genannt. Gerade beim EMS-Training rückt die CK in den letzten Jahren immer weiter in den Fokus, da die Erhöhung dieses Markers in Verbindung mit einem Muskelabbau (provoziert durch Rhabdomyolyse) gebracht wird.

Bereits in mehreren Studien konnten eindeutig erhöhte CK-Werte nach einer EMS-Anwendung festgestellt werden (Kreuzer et al., 2006; Kemmler et al., 2015). Kemmler et al. (2015) beobachteten sogar eine 117-fache Erhöhung der CK-Konzentration nach einer hochintensiven Ganzkörper-EMS-Erstanwendung. Gründe dafür können in der flächigen Stimulation sowie einer wiederholten Innervation derselben motorischen Einheiten und der damit einhergehenden höheren mechanischen Belastung liegen (Kemmler et al., 2016).

Aus den durchgeführten Studien sollte jedoch nicht geschlussfolgert werden, dass bei jeder EMS-Anwendung erhöhte CK-Werte im Bereich der Rhabdomyolyse zu erwarten sind. Kemmler et al. (2016) folgern aus den erhöhten CK-Werten nach einer intensiven Ganzkörper-EMS-Erstanwendung, dass

eine unsachgemässe Ganzkörper-EMS-Erstanwendung durchaus negative gesundheitliche Konsequenzen haben kann,

eine ausbelastende bzw. sehr intensive Ganzkörper-EMS-Erstanwendung in jedem Fall unterbleiben soll und

ein rascher Gewöhnungseffekt auch hinsichtlich ausbelastender Ganzkörper-EMS-Anwendung auftritt (Kemmler et al., 2016).

Zusammengefasst kann in Bezug auf die CK gesagt werden, dass der Trainierende, egal welches Trainingsniveau er besitzt, zuerst langsam an die EMS-Anwendung herangeführt werden muss (Impulsgewöhnung), um zu hohe CK-Werte und daraus resultierende eventuelle negative Folgen für die Leistungsfähigkeit zu vermeiden. Diese Kompetenz zur Belastungsregulierung und das nötige Wissen über mögliche Folgeschäden muss ein Trainer mitbringen, um ein effektives und sicheres Ganzkörper-EMS-Training zu ermöglichen.

Mit der BSA-Akademie zum EMS-Trainer

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