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Eine Powerfrau startet durch!

Anna Schepperle ist eine der wenigen Betreiberinnen von Fitness- und Gesundheitscentern in der Schweiz. Und überdies auch noch recht jung, gerade mal dreissig. Quasi im Überfliegermodus hat sie mit einem neuen Konzept in wenigen Jahren eine Marke aufgebaut und betreibt inzwischen an vier Standorten erfolgreich ihre Gesundheitscenter. Der fünfte Standort wurde auch bereits unterzeichnet und weitere sollen bald folgen. Was steckt hinter dem Konzept? Und was ist die Motivation dieser jungen Geschäftsfrau?

Roger Gestach wollte es genauer wissen und sprach mit Anna Schepperle, Gründerin und CEO der L!FE Swiss Health Club AG

RG: Anna, vor zehn Jahren warst Du noch angestellt als Speditionskauffrau und heute bist du eine erfolgreiche Unternehmerin. Erzähl uns doch ein paar Details zu Deinem Werdegang, auch wie du in die Fitnessbranche gekommen bist.

AS: Ursprünglich komme ich aus der Speditionsbranche und habe damals nebenbei in Lörrach in einem Discount-Fitness gearbeitet. Ich habe in der Speditionsbranche gutes Geld verdient nur habe ich sehr früh eine Erfahrung machen dürfen: Alles Geld der Welt ist egal, wenn du deinen Job nicht gerne machst. Als mich der damalige Regionalleiter der Discount-Kette fragte, ob ich in seinem Center den Verkauf übernehmen wolle, war es für mich in Sekundenschnelle klar – egal wie viel ich dort verdienen würde, ich musste etwas neues machen – etwas das mir Spass machte. Also sagte ich zu und ging damit auf nicht mal ein Drittel meines damaligen Verdientes ein. Aber es machte mir Spass, ich verkaufte Abonnements, bereitete Marketing-Kampagnen vor und arbeitete mich schnell zur Clubleitung in seinem Club nach oben. Als ich auf einem damaligen Seminar in Berlin dann einen Inhaber eines Studios in der Schweiz kennenlernte und er mich fragte, ob ich ihm helfen wolle, sein Studio aufzubauen, war für mich klar, eine neue Herausforderung, die nehme ich doch gerne an! So begann vor fünf Jahren mein Weg in der Schweiz und innerhalb von zwei Jahren baute ich das Studio auf, schrieb Mitgliedschaften, stellte Leute ein und merkte schnell, dass die Gesundheitsbranche weit mehr bieten konnte, als der Endverbraucher wusste. Nach zwei Jahren als Geschäftsführerin musste ich einen schweren Schlag verarbeiten: Ich wurde aus meinem Arbeitsverhältnis gekündigt – ich glaube, weil meine damaligen Arbeitgeber merkten, dass ich mehr wollte, als nur ein Studio zu leiten. Zuerst war ich schockiert, habe aber dann bemerkt, dass dies vielleicht genauso sein sollte und bin Ihnen heute sehr dankbar dafür. So habe ich mich selbständig gemacht, mein erstes eigenes Studio in Allschwil im April 2017 eröffnet und angefangen, mir meine grosse Vision zu erfüllen: Menschen dabei zu helfen, sich ein glücklicheres, gesünderes und vor allem selbstbewussteres Leben zu ermöglichen. Kunden wie Mitarbeitern. Wir haben dann ein eigenes Konzept entwickelt, welches in den LIFE Swiss Health Clubs angewendet wird. Über vier Bereiche decken wir als LIFE Coaches alles ab – Training (Bewegung), Ernährung, Entspannung und Coaching. Unsere Mitglieder haben also ihren eigenen LIFE Coach.

RG: Was war Deine Motivation, Dich selbständig zu machen?

AS: Ganz ehrlich? Verantwortung zu übernehmen! Unternehmer machen sooft den Fehler, dass Sie gar nicht überlegen, was die Motivation Ihrer Mitarbeiter ist – aber mit deinem Team steht und fällt alles. Ich habe mit meinen vier engsten Mitarbeitern (Anne-Kathrin Wilm, Mareike Jänsch, Roman Krzystyniak und Robin Vecchi) alles von Anfang an aufgebaut und sie auch immer wieder nach ihrer Meinung gefragt. Wir sehen uns mehr als eine Gemeinschaft von Menschen, die dasselbe Ziel verfolgen. Mein Team sind meine Weggefährten – jeder mit einer anderen Stärke und werden von mir immer darin motiviert, sich zu entwickeln und das zu tun, was ihnen jeden Tag Freude bereitet.

RG: Du hast dein Start-Up im April 2017 gegründet und beschäftigst heute über 50 Mitarbeitende und betreibst vier, bald fünf Gesundheitscenter. Eine steile Karriere! Wie waren die Anfänge Deiner Selbständigkeit?

AS: Arbeit, Arbeit, Arbeit (früher bis 90 Stunden pro Woche, heute 50 bis 60 Stunden) und sehr viele Selbstzweifel. Ich habe Menschen gehabt die mich unterstützt haben, Beat Friedli zum Beispiel. Und mein jetziger Geschäftspartner und auch Investor einiger Projekte, Donat Fritsch. Für mich ist ganz wichtig nicht im, sondern am Unternehmen zu arbeiten und das geht nur, wenn du von erfolgreichen Unternehmern lernst und auch bereit bist an dir zu arbeiten.

RG: Kannst Du Euer Konzept kurz beschreiben? Was macht dieses einzigartig?

AS: Wir haben eine klare Vision und eine klare Mission. Die Vision ist, so vielen Menschen wie möglich dabei zu helfen ein erfülltes, gesundes und selbstbewusstes Leben zu führen (vor allem Frauen). Die Mission ist das Konzept. Über die Bewegung, die Ernährung, die Entspannung und dem Auseinandersetzen mit deinem Geist, kannst du so viel in deinem Inneren verändern, was sich positiv auf deine Gesundheit und deinen Körper auswirkt, aber auch auf deinen Geist, den immer noch so viele Menschen so stark vernachlässigen. Inzwischen haben wir knapp 2000 Kunden, rund 76 Prozent davon sind Frauen. Die Center sind einmal 850, einmal 650 und zweimal 300 Quadratmeter gross. Jedes Center hat seinen eigenen Einrichtungsstil, welcher zu den Menschen, dem Gebäude und der Region passt (z. B. Schweiz, Bali oder Afrika) Wir liegen eher im oberen Preissegment, unser günstigstes Abo startet bei CHF 1800.– im Jahr, der Umsatz pro Mitglied ist im Durchschnitt CHF 2400.– und unser teuerstes Abo kostet CHF 5400.–. Qualität hat seinen Preis, und ich finde, dass sollten viel mehr Unternehmer beachten und sich und ihre Produkte nicht unter Wert verkaufen.

Robin Vecchi, Roman Krzystyniak und Anna Schepperle

RG: Was sind die Vorteile für Eure Kunden?

AS: Wir Menschen haben für alles Verwalter. Vermögensverwalter, Versicherungsverwalter – aber keinen Gesundheitsverwalter. Die Menschen übernehmen einfach nicht gerne Verantwortung für sich und ihr Leben – daher haben wir es uns als Aufgabe gemacht, dass jedes Mitglied seinen eigenen individuellen LIFE Coach an der Seite hat, der mit ihm genau anschaut, was er gerade braucht und in regelmässigen Abständen über Tests und unsere psychologisch ausgearbeiteten Fragen auch sieht, wo er gerade steht um ihm das zu «verschreiben» was er gerade braucht. Er hat eine 24/7-Ansprechperson und wird von hoch ausgebildetem Personal ständig begleitet.

RG: Du hast vorhin einen Investor erwähnt. Wie seid Ihr geschäftlich aufgestellt?

AS: Ich habe einen Geschäftspartner, der auch Investor einiger meiner Firmen ist und zwei Partner mit denen ich zukünftige Unternehmungen plane – Roman Krzystyniak und Robin Vecchi. Grundsätzlich ist es so, dass ich mit meinem Unternehmen anderen Personen die Möglichkeit geben will, sich selbstständig zu machen und zu LIFE dazu zu stossen und ein Teil unseres Teams zu werden. Das heisst ich beteilige mich gerne an zukünftigen Clubs, helfe sie mit auf und auszubauen und biete ihnen ein geschlossenes Konzept von Marketing, Verkauf und einem unglaublichen Team und einem Overarching Purpose an. Das ist unsere Art eines Franchising – Systems.

RG: Wie sehen Deine Zukunftspläne mit LIFE aus?

AS: Es geht eigentlich in drei Richtungen.

Zum einen beginnen wir ab diesem Oktober wieder mit Vorträgen und Events für Frauen – FEMALE POWER Abende und Seminare wo wir den Bereich des Coachings aufgreifen um Frauen zu helfen, sich selbst zu verwirklichen. Das gilt auch für Unternehmerinnen oder denen, die es werden wollen.

Zudem starten wir mit Verkaufsschulungen für diese Ladies. Das geht nicht nur an unsere Mitglieder und Mitarbeiter, sondern auch an alle da draussen, die verstanden haben, dass Unternehmertum heute nicht mehr funktioniert wie früher und die wirklich eine Veränderung in der Branche erzielen wollen. Es ist so wichtig wie wir wahrgenommen werden und das wir unserer Branche mehr Glaubwürdigkeit und Marktpräsenz geben, gerade nach dieser Zeit. Ich würde mir wünschen, es gäbe mehr Unternehmen, die daran interessiert sind, ihren Kunden ganzheitlich zu beraten und die verkaufen richtig lernen und nicht über den Preis gehen…

Und zu guter Letzt eröffnen wir sicherlich noch einige Filialen. Eine steht schon in den Startlöchern – in Frick. Das Ziel wären in den nächsten drei bis fünf Jahren 15 Filialen zu eröffnen – gerne auch mit neuen Partnern an der Seite.

RG: Was macht Anna Schepperle privat gerne?

AS: Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen verrückt an, aber ich entwickele mich wahnsinnig gerne persönlich und spirituell weiter. Ich besuche viele Seminare, lese viel in diesen Bereichen und mache zurzeit ein NLP-Studium, damit ich meine Kenntnisse als Coach noch vertiefen kann. Zudem treibe ich sehr gerne Sport (so zirka sechsmal die Woche), trinke sehr gerne Wein (italienischen), reite – selten aber gerne und habe zwei Hunde die mich auffordern regelmässig in der Natur zu sein.

RG: Anna, ganz herzlichen Dank für diesen spannenden Einblick und weiterhin viel Erfolg!