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Der Mann hinter MBT und kybun

Karl Müller, der Erfinder des MBT-Schuhs und dessen Weiterentwicklung namens kybun, mittlerweile ein ganzes Bewegungskonzept, hat dieses nun erstmalig in einem Gesundheitscenter integriert. Roger Gestach von der FITNESS TRIBUNE sprach mit Karl Müller, Verwaltungsrat und Mitinhaber des vitalwerk, um mehr über die Beweggründe und die Motivation, welche dahinter steckt, zu erfahren.

RG: Das Team um`s vitalwerk hat dieses tolle Gesundheitskonzept (inspiriert durch das „FR!TZ bewegt mich“ in Illnau) enorm schnell umgesetzt. Vom Umbranding bis hin zur kompletten strukturellen Veränderung der Trainingsfläche und dem Diagnostikbereich. Kannst Du noch etwas mehr über das Konzept vom vitalwerk sagen?

KM: Das Gehen und Stehen auf den weich-elastisch federnden kybun-Schuhen und den Matten verhindert das Verkleben von Faszien im Alltag. Damit man ein Leben lang beweglich bleibt und schmerzfrei gehen kann, sind bewegliche, starke und kräftige Füsse eine wichtige Grundvoraussetzung. Neben dem Gehen und Stehen auf kybun-Materialien bieten wir darum Selbsttherapiekurse an, wo man sich durch Faszientherapien und Dehnen beweglich hält. Die workshopartigen Kurse (die Theorie und Praxis vermitteln) sind bewusst begrenzt auf vier mal zwei Stunden und das vitalwerk ist sozusagen die Fortsetzung dieser Kurse. Mit dem Gesamtkonzept vom vitalwerk hat man nun sogar die Möglichkeit, Kraft (milon), Koordination (SensoPro) und Ausdauer (milon) zu trainieren, sodass man eine grosse Chance hat, ein Leben lang beweglich zu bleiben und schmerzfrei gehen zu können.

RG: Die Faszien-Scheune ist etwas ganz Spezielles und Schönes. Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen? Was ist genau das Konzept dahinter?

KM: Wir haben uns gefragt, wie wir die Aufbaukurse für die Selbsttherapie entwickeln und organisieren wollen. Wir fanden schliesslich, dass es sinnvoller ist, wenn wir unseren Kunden einen Raum zur Verfügung stellen, in dem man sich von Verklebungen der Faszien befreien und wo man Mobilitätsübungen machen kann; dies ohne, dass man sich nach fixen Kurszeiten richten muss. In der Faszien-Scheune kann man die Beweglichkeit/Mobilität auch viel individueller trainieren. Unsere Kunden sollen trotz Arthrose oder anderen Problemen am Bewegungsapparat ein Leben lang schmerzfrei gehen können. Dazu bildet das Gehen und Stehen auf den elastisch-federnden kybun-Materialien die Basis. Aber auch kybun kann nicht alles. In der Faszien-Scheune pflegt man den Faszien-Apparat durch dehnen und lösen von Verklebungen. Die Kombination zwischen den kybun-Produkten und dem five-Konzept in der Faszien-Scheune passt perfekt.

RG: Welche Ideen seitens der Firma kybun und von Dir sind in das vitalwerk Konzept eingeflossen?

KM: Wir werden im Alter unbeweglicher, sozusagen steifer. Das kommt vom Gehen auf harten und flachen Böden sowie vom vielen Sitzen. Die federnden Trampolinbewegungen von kybun lösen Verspannungen und halten die Faszien beweglich; diese Bereiche haben wir in die Faszien-Scheune integriert. Dennoch kommen wir nie ganz aus allen Schonhaltungen und Verkürzungen heraus. Den Rest, den der Körper braucht, holt man sich im vitalwerk mit den Konzepten von milon & five.

RG: Was sind Deiner Meinung nach die grössten gesundheitlichen Herausforderungen der aktuellen Gesellschaft und wie kann man diese bewältigen?

KM: Wir arbeiten zwei Drittel unseres Lebens, um das letzte Drittel zu geniessen. Leider können die meisten Menschen dann nur noch unter Schmerzen gehen. Wir sind überzeugt, dass man mittels kybun und vitalwerk dieses letzte Drittel beweglich und schmerzfrei bewältigen kann.

RG: Wie siehts Du die Zukunft im Gesundheits- und Trainingsbereich? Wohin geht die Reise?

KM: Unsere Lebensqualität hängt im Alter vor allem davon ab, ob wir noch schmerzfrei gehen können. Ohne das sind weder Städtebesichtigungen noch andere Reisen möglich. Viel zu wenige tun etwas dagegen. Wir werden immer älter, sitzen aber nur noch herum. Sobald der Mensch das checkt, wird sich das Gesundheitstraining darauf ausrichten. 

RG: Welche verschiedenen Bereiche kann kybun heute mit seinen Produkten und Konzepten abdecken?

KM: Fast schon garantiert ein Leben lang hoch beweglich zu bleiben und schmerzfrei gehen zu können – zumindest in Kombination mit dem vitalwerk.

RG: Der kybun-Schuh ist eine Weiterentwicklung des von Dir erfundenen MBT Schuhs; was ist daran anders und vorteilhafter?

KM: Wenn man den Schuh anzieht, fühlt man sich sofort extrem wohl. Bei den kybun-Schuhen braucht es kein „gehen lernen“, da er eine perfekte Druckverteilung auf der Fusssohle bietet, sehr rutschfest ist und nicht „wackelig“ (also ein federndes Trampolingefühl gibt).

RG: Du arbeitest sicherlich an neuen Ideen und Produkten. Was kannst Du bereits jetzt schon darüber berichten?

KM: Ich wäre eigentlich seit zwei Jahren pensioniert. Mich interessiert alles, was den Kunden beweglicher und schmerzfreier machen kann, damit auch noch ein Hundertjähriger joggen, Tennis oder Fussball spielen kann. Das steht und fällt mit der Gesundheit des Faszien-Apparats. In diese Richtung arbeite ich mit unserem Medical Board zusammen, wo z.B. Dr. Robert Schleip, der Sensomotorik-Papst Prof. Wolfgang Laube und andere Kapazitäten mit im Boot sind.

RG: Welche fünf Tipps kannst Du den Lesern der FITNESS TRIBUNE mit auf den Weg geben, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen?

KM:

  1. Das tun, wozu man geboren ist (Berufung)
  2. Sich bei allem, was man macht, in das Gegenüber (Kunden) hinein versetzen
  3. Klein beginnen, statt sich zu verschulden
  4. Vor nichts davonlaufen
  5. Sich nicht stressen lassen, indem man sich immer wieder aus Sicht des Schöpfers anschaut

Kurzbiografie Karl Müller

1977: Abschluss Dipl. Ing. ETH, Zürich

1979-1990: Unternehmer in Korea

1990 bis heute: Selbstversorger

1996–2006: MBT, Gründung bis Verkauf

2005 bis heute: Gründung, Aufbau, Leitung kybun